Montag, 5. Januar 2015

Die Kunst des Plätscherns

Oh mein Gott. 

Ich setz' mich jetzt in meinen Kleiderschrank in die Ecke, schließe die Türen, bedecke mich mit den sowieso schon auf einem Haufen liegenden Klamotten und schäme mich. 

Zwei Monate. 
Oh mein Gott. 
Ich bin ja sowieso nicht so gut mit Regeln und Terminen einhalten, das ist ja schon allerseits bekannt. Ich halte mein Zimmer grundsätzlich in einem mittelschweren Chaos, um ausdrucksvoll gegen die allgemeinen gesellschaftlichen Moralen zu rebellieren. 
Ich komme ja auch generell immer zu spät. Alles wird in der allerletzten Minute erledigt. Ich glaube, selbst wenn jegliche Menschheit ausgestorben wäre und ich das einzige Wesen wäre, dass das Universum noch retten könnte, ich würd' erstmal ne Runde chillen nach dem Motto die richtige Welle der Motivation hat mich noch nicht getroffen
Ich wär' ne schreckliche Heldin. 
Time management und ich, yeah nah. 
In meiner bitteren Abwesenheit haben aber doch so einige Eskapaden stattgefunden. 
Ich hab den Toaster in Brand gesetzt, Schule beendet, mein Handy ermordet, 'n anderes Land besucht, bin jetzt 16, brünette, war halb taub, hab an Weihnachten im indischen Ozean geschwommen, einen Tag später meine dritte diesjährige Mittelohrentzündung bekommen, und wie immer viel nachgedacht. 
Außerdem hatten meine Kniekehlen Sonnenbrand und ich hab' jetzt 21,5 Fliegen als Haustiere (die 0,5 sitzt seit 7 Stunden regungslos an der Wand).
UND ich habe aus irgendeinem erdenklichen Grund auch noch Eyeliner am Unterbein. 
Sollte ich jemals ein Buch schreiben, hätte ich schon um die eintausend guten Titel parat. 
"Eyeliner am Unterbein", der neue fesselnde Drei-Band-Thriller. 
Ach, meine Lieben, mir geht's herrlich, ich wünschte, ich könnte Kuchenstücke dieser Herrlichkeit durch's Internet an euch verschenken. 
Wo fangen wir denn mal an, ich blättere durch mein imaginäres Verzeichnis der guten Geschichten die ich alle später meinen Großenkeln am virtuellen Lagerfeuer erzählen werde. 
Die ersten drei Wochen des Novembers plätscherten wieder so dahin, wie jede andere Schulwoche, nur dass es die letzten drei australischen Schulwochen meines Lebens gewesen sind. 
ich hab ne Flagge zum Unterschreiben rumgegeben

Ich muss an dieser Stelle einfügen, dass ich mittlerweile emotional fünf Schritte vorangeschritten bin und mit diesem Thema abgeschlossen habe. 
Daher kommt jetzt kein 'ich-will-nicht-weg-und-will-am-liebsten-noch-fünf-jahrzehnte-hierbleiben"-Paragraph denn das stimmt nicht. 
Ja klar saß ich hier kurz vor'm Heulen am Freitagabend, dem letzten Schultag, als mich die realisation gehittet hat dass dieses Kapitel nun endgültig vorbei ist. Aber hey, tough. Alles hat ein Ende. (wer jetzt innerlich "nur die Wurst hat zwei" gesummt hat, don't. Just stop it. No.)
Jetzt stecke ich mitten in meinen australischen "Sommerferien", jedoch mit dem Plot twist dass ich den Rücktritt in die Schule nicht mehr hier erleben werd'. 
Und das ist okay. Das Leben geht weiter. Und ich hab hier meinen Korb voller Erfahrungen gesammelt, und nun gehe ich zurück und packe den Korb aus, um ihn wieder neu zu füllen. Und das ist okay. Fortzufahren ist okay. Weggehen ist okay. Wiederkommen ist okay. 
Je mehr ich darüber nachgedacht hab, desto mehr Frieden hab ich gefunden für den Lauf des Lebens. 
Und Vertrauen, dass mich das Schicksal gut aufgehoben hat. Denn so viel bad luck ich auch haben mag, am Ende ist immer alles gut. 
Und deshalb vertraue ich Gott oder dem Universum oder den Aliens die uns steuern oder vielleicht vertraue ich auch einfach mir selbst. Denn am Ende ist immer alles gut. 

… 

- kennt ihr das, wenn ein Kind so viele Spielsachen hat, dass es so überfordert ist, dass es mit nichts was anfangen kann und letztendlich mit garkeinem der eigenen Sachen spielt? 
So geht's mir gerade. Ich hab so viele tolle Sachen erlebt, und ich würde am liebsten jedes kleinste Erlebnis mit einer heiteren Art beschreiben wie sonst auch, aber OMG ICH HABE GERADE AUSVERSEHEN MEINE 1LITER WASSERFLASCHE ÜBER MEINEN LAPTOP UMGEKIPPT KÖNNT IHR EUCH VORSTELLEN WAS FÜR EINEN HERZINFAKT ICH GERADE DURCHLEBT HABE! Nach dem schmerzhaften Tod meines Handys könnte ich noch einen Verlust nicht ertragen.. Gott segne Amerika alles funktioniert noch. Oh mein Gott. 
Wo waren wir? Ja, genau. Ich würde am liebsten die Erinnerungen aus meinem Kopf genauso lebhaft und real mit euch teilen, wie es nur geht, aber weil ich nunmal das beschäftigte Eichhörnchen bin das ich bin, hab ich diesen Blog wieder mal für zwei Monate erschöpft hinter mir hergezogen.
Ich kann diesen Schreibstil, den ich in meinen letzten Posts gepflegt habe, nicht faken und nicht auf Fingerschnips herbeizaubern. Das ist auch kein "Schreibstil", das ist die Art, wie ich durch's Leben gehe. Ich beschreibe euch die Welt hier durch meine Augen, bzw versuche mein Bestes. 
Und so kommt es dass ich hier jeden Abend meinen Blog geöffnet habe, vor dem weißen, leeren Schreibfeld sitze und nachdenke. Über die Vergangenheit und die Zukunft, und wer ich war, und wer ich jetzt bin, und wer ich vielleicht mal sein werde. Und so werden aus Gedanken kleine Federn, die im Wind davonschweben, und ich hänge zwischen allen Angeln und plätschere den Bach hinunter. 
Der Begriff Plätschern beschreibt meinen Lebensstil im Allgemeinen ziemlich trefflich, stelle ich mit wachsender Zustimmung fest. 
Fließen ist zu bestimmt; schwimmen ist zu kontrolliert. Strömen ist zu rasch, rinnen zu besonnen. Und manchmal versucht die Strömung des Lebens uns zu ertrinken, aber das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass du nie aufhörst, mitzufließen, egal wie viel Wasser du schon geschluckt hast, egal wie erschöpft deine Arme sind, egal an wie vielen Steinen du dir die Beine aufgeratscht hast. Kopf nach oben. Plätscher' weiter. 

Und jetzt plätschern wir zusammen mal durch die letzten zwei Monate. 

Ich kann nicht nur plätschern, sondern auch rennen - und zwar einen 5k Color Run Marathon!! Surprisingly not that exhausted, und schön bunt sind wir auch geworden, Victoria und ich. Und das war noch nicht alles; meine end of year ballet performance hat am 14. Dezember stattgefunden. Meine allererste Ballettaufführung oder Tanzperformance ever. Aber ich cooler Bach plätscher' da so durch. Aufgeregt? Come on! ;') Aber eine ganz andere Form von Abenteuer waren die Fake Eyelashes, die wir tragen sollten. Wie zwei längliche Steine lagen sie auf meinen Augenlidern. Mir ist es ja fragwürdig wie Leute damit überhaupt leben können. Und Lippenstift, omg! Wenn nicht gerade deine Haare daran festkleben, hast du's am Finger. An der Wange. An der Flasche. Am Handy. Am Schlüsselbund. Am Hund deiner Schwiegermutter. 

In der ersten Ferienwoche Ende November hab ich mich mit Freunden getroffen und so'n bisschen rumgetrödelt, oder, wie sagen wir so schön, rumgeplätschert. 
Eines Abends war ich am Strand für ein Fotoprojekt bei Sonnenuntergang mit Wunderkerzen. Klingt geil, hey? 
Jaaa. *hust* das fiel alles ein bisschen ins Wasser. Und das meine ich wörtlicher als ihr es euch vorstellen könnt. 
Die Sonne näherte sich dem Horizont, ich hatte mir schon meinen Spot ausgesucht nachdem ich eine Stunde lang an der Küste auf Felsen geklettert bin, hatte Kamera positioniert, Wunderkerzen, sogar ein Feuerzeug dabei, alles bereit. 
Meine Hände waren allerdings ein bisschen sandig. Das geht natürlich garnicht, sandige Hände am Strand. Von daher steck' ich so gedankenverloren mein Handy in den Rock, beuge mich gerade vor um die Hände ins Wasser zu tauchen und PLATSCH. 
Ich bin mir ziemlich sicher mein Herz hat ein paar Schläge ausgesetzt als ich realisiert habe, dass ich soeben wirklich mein Handy hab in den Ozean fallen lassen. 
Und dann ging ich ab. Wie eine Mutter nach ihrem Kind springe ich den Wellen hinterher, ununterbrochen lautstark fluchend, fast schon teuflisch lachend wie vom Teufel besessen, denn ganz ernsthaft Leute, wie hätte es auch anders passieren können.
Natürlich ertrinke ich mein Handy im Meer. 
das Foto entstand am Todestag meines Handys

Nach allem, was passiert ist. Nach allen Malen die ich mich irgendwo verlaufen habe, nach all den verpassten Bussen und portugiesischen Galeeren, nach all den fiesen Zahnärzten und dem Vogel..ausgeschiedenen… (mal im Ernst, was ist ein höflicheres Wort für Vogelscheiße?!), nach alledem war das wirklich die Kirsche oben drauf. 
Und da stand ich nun, ratlos, und schweigend auf die Wellen starrend, und der letzte Funke der Hoffnung holte gerade Luft für seinen letzten Atemzug, vor meinem inneren Auge sah ich schon mein geliebtes Handy auf den Grund sinken,… UND DA KAM ES ANGESCHWEMMT, MEIN HANDY! 
Und dreimal dürft ihr raten, mein letzter Chat war sogar noch offen. So schnell wie möglich hab ich's ausgemacht und abgetrocknet, und abgesehen von ein paar Macken funktionierte es noch. Ich also erstmal artgerecht meiner Generation jedem erdenklichen Kontakt getextet, 'omg lol mein handy war grad im Meer'. 
Total happy continue' ich also meine Photosession - wurde übrigens nochmal von der fiesen portugiesischen Galeere gestochen, diese Alte kriegt mich auch immer wieder - ist auch noch 'n ordentliches Foto bei rausgekommen (siehe da oben das mit dem Mond am Himmel).
Doch das schlimmste kommt ja noch. Haha. Ja. Ich komm' nicht so einfach davon. 
Zuhause dann die Grausamität: ich kann mein Handy nicht mehr laden. Das Wasser hat den Akku zerstört, und das war die Geschichte wie mein Handy gestorben ist. 
Zum Glück hab ich das herausgefunden, als ich noch 40 % übrig hatte um genügend Leuten Bescheid zu sagen, bevor es von uns gegangen ist und ich mich leise winselnd zusammengeknäuelt in den Schlaf gewogen habe. Vor ein paar Jahren ist mir der Urgroßvater meines Handys runtergefallen und da hab ich erst bei 3% bemerkt, dass ich's nicht mehr laden kann. Das war dann auch 'n bisschen ungünstig, und vorallem ist das ja immer so emotional, gott ich mein sind ja nur Handys aber die gehen auch durch dick und dünn mit uns. 
Also, super, kein Handy in Australien, und n neues kaufen wollt ich auch nicht mehr. Bis also das alte Ersatzhandy aus Deutschland zur Rettung in unserem Postkasten eintrifft, musste ich mein Leben ohne Handy organisieren. Und ein ganzer Monat ohne Handy war wirklich.. nicht so schwer wie vermutet. Lief dann nur darauf hinaus, dass ich casually mit 'nem fetten Wecker durch die Weltgeschichte gelaufen bin, as you do, und mit der Zeit konnte ich auch an der Sonne oder der Kirchenglocke in der Stadt die Zeit ablesen. Survivaltechniken 2.0! 

Aber erstmal ging's dann nach Fiji mit meiner Orga und Victoria. Jap. Und das für ne ganze Woche. Darüber erzähl ich jetzt nicht so viel und lass die Bilder für sich sprechen, denn jaa ÜBERRASCHUUUUNG es gibt ein Video!!! Ich hab das Video viermal neu exportieren und hochladen müssen weil ich jedes Mal GEMA geschützte Musik benutzt habe, oops. 
https://www.youtube.com/watch?v=QBd5gWpFlV0
die liebe Jeanne und ich <3 

the squad - der Wurm, die Robbe, der Fisch und das Nilpferd <3 

Ja da hab ich auch geschlafen - ein Traum! 

Nach der Fijitour war ich ein bisschen verrückt und hab mir MEINE HAARE GEFÄRBT. 'Ne australische Freundin hat mich verführt. Jetzt bin ich brünette. Permanent. Und ich muss sagen, ich liebe es. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir jemals die Haare färbe. Aber naja, ich hab auch mal gemeint, ich würde nie 'n High School Jahr machen. 
Wir werden am Ende doch auf irgendeinem Weg immer die Person, die wir am letzten erwartet hätten. 
hätten wir die selfies alle mit einer Klappe
geschlagen #dathairtho #ITSBROWN 

(off topic aber meine kleine Gastschwester badet gerade und trällert Let It Go durchs ganze Haus hehe :3) 
Weihnachten in Australien war nicht besser, aber auch nicht schlechter. Es war einfach nur anders. Während in Deutschland der 24. Dezember heilig angepriesen drei Jahre vorher golden im Kalender umrahmt wird, fällt hier n Koala vom Baum. 
Die Australier haben's ja drauf mit'm surfen und auf'm Jeep Krokodile jagen und chillen mit ihrem Bier neben dem Buschfeuer, aber diese Nation kann wirklich nicht Weihnachten. 
Bunte kitschige LED Lichter, schneeweiße Plastiksterne an den Palmen, und in jedem Shoppingcenter diese verkleideten Weihnachtsmänner in fett Pulli und Wegwerfbart bei 30 Grad im Schatten. Unser Weihnachtsbaum war von Ikea, aus Plastik und war halb so groß wie ich. 
25. Dezember. Man beachte die Weihnachtsmütze

Ich fand's aber nicht schlimm oder so, da es für mich eben kein Weihnachten war sondern… Karibikurlaub mit roter Pudelmütze? 
Am 25. Dezember gab's dann morgens Geschenke, und ja, ich hab auch was von meiner Gastfamilie bekommen und nein, ich werd nicht in aller Ausführlichkeit beschreiben, welchen Eyeshadow ich von welcher Marke von wem bekommen hab. Ich oute mich hier ganz offiziell als Weihnachtsgeschenkhaulhasser. Für alle, die nicht wissen, was ein Haul ist (hallo Mama ;)) - in einem Haul stellt man dem Internet neu erworbene oder bekommene Sachen vor. Sei es Makeup, Klamotten oder eben, Weihnachtsgeschenke. 
Ich finde, Weihnachten ist vorallem ein Fest der Liebe, und ja ich komm' jetzt mit so einem Kram den ihr von eurer Großmutter sonst immer zu hören bekommt, denn ihr solltet manchmal wirklich auf eure Großmutter hören, denn die is schon 'n bisschen länger auf dieser Erde als ihr. 
Geschenke sind zwar schön, und andere können gerne der ganzen Welt erzählen was sie alles tolles bekommen haben, aber für mich wird das nie der Fokus des Festes sein. 
However. Wir waren dann zum Lunch bei 'ner iranischen Party da meine Gastmum ja aus dem Iran kommt, und sind dann zum Sonnenuntergang noch schnell für einen kurzen swim zum Strand runter. - womit das Drama meines Ohres seinen weiteren Lauf nahm. 
Denn seit Fiji, also seit Anfang Dezember, konnte ich auf einem Ohr nichts hören. 
jetzt dürft ihr alle mal meine ultra attraktive Tanline
bewundern - das passiert wenn man jeden Tag
nen Schulrock trägt. -.-

Ich bin nach drei Wochen halbtaubheit mit Tinitus, was mir wirklich am Ende jeden Nerv geraubt hat, zum Arzt, der mir das Ohr ausgespült hat, alles wieder gut. Dann ging's wieder los. Mit dem anderen Ohr. Wieder zum Arzt, diesmal Ohrinfection, Ohrtropfen bekommen. So. Ja gut schön. Hat man eben. Aber es wurde nicht besser. Wenn du fünf Wochen lang halbtaub bist, das reizt dich echt bis in die Fußspitzen. Du kannst Geräusche nicht mehr orten, musst total oft nachfragen, hörst nicht, wenn du aufgeweckt wirst, und bei jedem halbwegs lauten Geräusch knistert es als wäre hier das Gewitter des Jahrtausends.
Daraufhin bin ich heute NOCHMAL zum Arzt, weiß gott die wievielten Ohrentropfen das jetzt sind. 
Am 26. war ich Boxing Day shopping. Das ist hier voll das große Ding. Riesige Sales up to 70 % off. 10 Meter lange Schlangen vor erfolgreichen Schmuck- und Sportläden. 
Ich muss sagen, ich hab dieses Jahr echt gelernt, zielgerecht zu shoppen. 
Betonung auf GELERNT. Genauer gesagt, ich hab ne Weile gebraucht, meinen Style zu finden. Vielleicht schreibe ich darüber nochmal genaueres. Aber nun will ich den Post zuende schreiben, weil meine Mami den gerne noch in ihrer Mittagspause lesen möchte. ;)
Apropos Mama, ich habe an Weihnachten zum ERSTEN MAL seit 12 Monaten mit meinen Eltern geskypt. Ja, ich hab wirklich das ganze Jahr lang nicht ein Mal mit meinen Eltern gesprochen so in real. Nur Whatsapp. Für 12 Monate. Und gott, war das schön sie wiederzusehen. Ich freu mich schon wirklich sehr auf zuhause. 
Aufs deutsche Zuhause. 

However, den letzten Tag vom Jahr 2014 habe ich an jeglichen Stränden verbracht, Fotos machend mit Victoria. Wir sind einmal die Strandpromenade von Scarborough nach Hillarys hochgelaufen das sind so 17 km. Dann waren wir Pizza essen, haben den Sonnenuntergang am Hafen angeschaut und dabei leidenschaftlich den Fischern eine kleine Privat Performance gegeben (sowohl tanzend als auch singend durften sie unsere Talente bestaunen). 
31.12.2014 



Dann sind wir zu Victoria und sind zu irgendeinem Film eingedöst, bis Vicky mich anstupst mit den Worten 'ey Anna, in 10 Minuten ist Mitternacht'. 
Und das wars. 
2014. 
Vorbei. 
Einfach so. In einer Sekunde. 
Klick. Neues Jahr. Neue Hoffnungen. Neue Vorsätze. Jetzt wird alles anders. Dieses Jahr wird mein Jahr. Dieses Jahr schaff' ich das. Dieses Jahr dies. Dieses Jahr das. 
Ich kann mich noch genau an meinen ersten Gedanken erinnern, als die Uhr Mitternacht schlug am 01.01.2014. 
"Das ist das Jahr, in dem ich nach Australien flieg'. Das ist mein Jahr.
Und nun ist mein Jahr Vergangenheit. Leben rinnst durch unsere Hände wie Sand. Und alles, was mir übrig bleibt, sind 200 GB Foto- und Videomaterial auf meiner Festplatte. Flyer von Events. Kleine notes und Belege und Postkarten. 
Um verzweifelt das unmögliche versuchen, zu verhindern. Aber die Uhren werden weiter ticken. 
Und wir wachsen aus unseren alten Klamotten raus. 
Die Sohle unserer frisch gekauften Schuhe wird wieder zerblättern, wie die der Schuhe davor, und der davor. 
Unsere Haare kriegen wieder Spliss. 
Freundschaften zerbrechen. Und neue entfalten sich. 
Menschen verändern sich. 
Silvester mal anders
Und wir schlagen ein Blatt nach dem anderen um im Kalender. 
Verloren in Gedanken und im Fluss des Lebens. 
Und so plätschern wir dahin. 
(Meine Überleitungen immer, woah da wird mir ganz heiß) 
(vielleicht ist mir aber auch nur heiß aufgrund der 35 Grad in meinem Zimmer)
Ich hab ein Jahr lang von 2014 geträumt. So viele Hoffnungen in dieses Jahr gesteckt. 
Und ich wurde nicht enttäuscht, nein nein. Ich hatte ein schönes Jahr. 
Ich hab in Australien zwar nicht viele Freundschaften geschlossen, aber sehr besondere Freundschaften.
Ich hab interessante Menschen getroffen, die mich formen und bewegen. 
Und wertvolle Erfahrungen gesammelt, gute sowohl als auch schlechte, und besonders die schlechten haben sich ausgezahlt. 
Im Großen und Ganzen, 2014 war one hell of a roller coaster und ich kann mit Stolz sagen, dass ich auf dieses Jahr als stärkere Person zurückblicken kann und dankbar bin für die Fehler, die ich gemacht habe. Denn jeder macht Fehler, und ja, es gibt manchmal scheiß Zeiten, und manchmal ist "manchmal" eher wie "endlos", aber hey, man muss eben durch den Regen laufen um Trockenheit wertzuschätzen. 
Aber was ich jetzt nicht geben würde für ein bisschen Regen. Denn Trockenheit hatten wir vorallem heute genug. 45 Grad, und es wird noch heißer. 
Ich wollte heute am liebsten unbekleidet vor der Klimaanlage kleben und Melone fressen. 
Aber natürlich musste ich ja meinen braungebrannten Fuß vor die Tür setzen um ein 10 Kilo Paket mit lauter schweren Dingen schonmal nach Deutschland vorzusenden, um es meinem armen Koffer ein wenig zu erleichtern. Denn ja, es geht schon aufs Ende zu. Am 27. Januar geht's für mich schon wieder zurück. 
Unglaublich, wie schnell dieses Jahr herum ging. Ich hoffe, ihr habt es genau so genossen wie ich. 
Wenn wir schon dabei sind, ich hab in letzter Zeit total viele Nachrichten bekommen auf sozialen Medien betreffend meines Blogs und wollte mich einfach mal bedanken für das tolle Feedback und einfach für's Lesen. 
Es bedeutet mir wirklich so viel wenn ich lese was ihr von meinem Blog denkt oder wie er euch vielleicht bewegt. <3 
So, jetzt aber genug, ich muss jetzt die kühlende Luft meines Ventilators genießen, euch noch einen wunderschönen Tag oder Nacht. 

6 Kommentare:

  1. Dein Video ist einfach unglaublich schön geworden (und ichhoffe du drehst in Deutschland auch noch mehrere) und deine Blogeinträge sind genauso gut! Du hast jetzt vielleicht ne längere Schreibpause gehabt, aber du schreibst immer so schön lange Texte die sich einfach so weglesen lassen ohne dass man sich denkt "boah wo isn hier mal das Ende!"
    Ich wünsche dir nun noch eine wünderschöne restliche Zeit in Australia :)
    lg

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    1. aww dankeschön Laura!! Jaa werd ich, Youtube/Blog wird weiterlaufen :) Grüße zurück! <3

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  2. Ahhhh jedes jedes jedes verdammte mal, das ich blogger öffne und was neues auf deinem Blog finde, überkommt mich eine große Freude. Und ein bisschen neid wenn ich es lese, Du hast so ein Talent zu schreiben. Und dann wird es auch nicht langweilig, wie zur Hölle machst Du das? Hoffe Du hörst so schnell nicht auf zu bloggen, grüße und noch eine wunderbare restliche Zeit!

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    1. naww danke henri! <3 ne ne so schnell werdet ihr mich nicht los ;) Dir auch ne tolle Zeit da drüben in Argentinia <3

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  3. Ich finde deine Art zu schreiben unglaublich angenehm und lustig! Mit deinen vielen Metaphern kann man sich die Situationen immer sehr lebhaft vorstellen! Das finde ich schön! :)

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  4. Danke für deine Blogeinträge, ich habe sie immer still mitverfolgt und begeistert gelesen. Und hast wirklich eine schöne Art zu schreiben.
    Wie geht es dir nun, bist du glücklich, wieder daheim zu sein? Vermisst du dein zweites Heimatland?
    Liebe Grüße Elisabeth

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